Lügende Blätter

 

In der Staatlichen Bibliothek Passau schlummert ein außergewöhnliches Manuskript - die "Lügenden Blätter" - eine satirische Privatzeitschrift, die die Malerin und Zeichnerin Julie Denk in den Jahren 1849 bis 1850 für ihre Freunde und Verwandten hergestellt hat. Sie schrieb die meisten Texte selbst und illustrierte alle eigenhändig.

Das Blatt, das zuerst einmal in der Woche und später alle vierzehn Tage erschien, war ein Unikat; es gab immer nur ein einziges Exemplar, das von Haus zu Haus wie ein Lesezirkel weitergereicht und zuletzt wieder eingesammelt wurde. Der Titel, der auf die berühmten "Fliegenden Blätter" anspielt, sagt von vornherein, daß sich bei ihr phantasievolle Erfindung mit wirklichem Geschehen mischt. Julie Denk wollte die Leser zum Lachen bringen und als sie glaubte, daß ihr das nicht mehr gelingt, weil zu wenig passiert, an dem sich ihr Witz entzünden kann, stellte sie die Zeitschrift wegen "Mangel an Stoff" ein.

Schade, denn die Lügenden Blätter sind wegen der treffsicheren und gewandten Zeichnungen eine Freude für die Augen und die Texte geben trotz der Lügen, die der Titel verspricht, Einblicke in das damalige Leben in Passau und Umgebung.

die "Lügenden Blätter" Bd. 1 mit Transkription als pdf-Dokument

die "Lügenden Blätter" Bd. 2 mit Transkription als pdf-Dokument

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